Einführung Hyperborea ist allem voran ein Fantasy-Rollenspiel. Als solches werden Sie, werter Leser, in den folgenden Seiten eine Welt voller Gefahren, Magie, Liebe und Haß sowie Zärtlichkeit und Gewalt finden. Alles, was den besonderen Charme dieser Spiele ausmacht. Jeder Charakter führt jedoch in diesem Spiel eine übermächtige magische und intelligente Seelenwaffe, die der Spieler beibehält, auch wenn er den Charakter wechseln sollte. Darüber hinaus bietet Hyperborea eine völlig neue Rollenspielerfahrung, durch sein schnelles, innovatives Kampfsystem, in dem geschicktes taktisches Planen den Sieg bringen kann, durch die außergewöhnlichen Beziehungen zwischen den Charakteren und ihren Seelenwaffen und dadurch, daß die Wünsche und das Verlangen der Charaktere und ihrer Waffen im Vordergrund stehen. Hier aber erst einmal eine kurze Vorstellung der einzigartigen Welt von Hyperborea. Auf einem unbekannten Planeten, der um zwei Sonnen kreist, findet sich der Kontinent mit Namen Tanæphis. Seit dreitausend Jahren herrschen dort die Menschen. Der Krieg, der Frieden, die Jahreszeiten und die drei Monde verleihen hier wie anderswo dem Leben seinen Rhythmus ... aber an einem besonders düsteren Tag, vor langer Zeit, sind die Götter zu den Menschen herabgestiegen. Die Götter wollten neue Gefühle kennenlernen. Die Gefühle der Menschen, wie Freude und Schmerz und viele andere mehr, die ihnen bis dahin fremd waren. Sie sind also in Gegenstände gefahren, die von den Menschen gleichzeitig gefürchtet und verehrt werden, Gegenstände, welche von ihnen häufig eingesetzt werden und die durch viele Hände gehen und viele Gefühle erfahren können. Diese Gegenstände waren Waffen. Menschen, die das "Glück" hatten, einen solchen Schatz zu erlangen, gewannen übernatürliche Kräfte, die sie über die normalen Sterblichen erhoben. Sie wurden Waffenträger genannt. Die Götterwaffen verleihen ihren Trägern ungeheure magische Fähigkeiten und machen sie zu den mächtigsten Menschen auf Tanæphis. Das Leben ist für die wenigen Auserwählten jedoch nicht einfach. Jede Waffe hat ihre Persönlichkeit und ihr eigenen Verlangen, die mit denen ihres Trägers in völligem Widerspruch stehen können. Zwischen dem Wesen aus Fleisch und dem Wesen aus Stahl muß sich eine seltsame und widernatürliche Eintracht entwickeln, die für das Überleben des einen und die Begehren des anderen unerläßlich sind. Die Waffen haben selbst unter sich ihre Familien, ihren Haß und ihre Liebe ... sie haben aber vor allem ihre Unsterblichkeit. Während ihre Träger trotz der ihnen verliehenen Macht sehr zerbrechlich bleiben und nur zu oft der allgegenwärtigen Gewalt auf Tanæphis ausgeliefert sind, werden die Seelenwaffen niemals zerstört, nur weitergegeben - von Träger zu Träger In den letzten Jahrhunderten wurden zwar viele Kriege geführt und viel Blut vergossen, aber insgesamt war die Lage auf dem Kontinent eher stabil. Die gleichen Stämme kämpften mit den gleichen Gegnern um die gleichen Gebiete. Mal gewannen sie, mal verloren sie, und hatten somit einen Grund, im darauffolgenden Jahr wieder in den Krieg zu ziehen. Es herrschte ein Gleichgewicht der Kräfte. Aus einem noch unbekannten Grund scheint dieses Gleichgewicht nun aber zerstört worden zu sein. Eine undefinierbare innere Spannung stellt den ganzen Kontinent auf eine Zerreißprobe. Die Kämpfe sind blutiger, die Kriege verheerender und Menschen wie Waffen scheinen ihre eigenen geheimen Pläne zu schmieden und Ziele zu verfolgen. Eine große Wende zeichnet sich ab. Die Spieler werden sich inmitten einer Intrige von historischen Ausmaßen wiederfinden und das ihre zum Aufbruch in ein neues Zeitalter beitragen: Das Zeitalter der neuen Dämmerung, Hyperborea! In Hyperborea werden die Spieler zwei Charaktere führen: einen normalen Charakter, wie es ihnen aus gewöhnlichen Rollenspielen bekannt ist, und seine magische und intelligente Seelenwaffe, die über eine eigene, wohl definierte Persönlichkeit verfügt. Dies gestattet ihnen, mannigfaltigen Gefahren zu begegnen, und sowohl viele spannende Abenteuer zu erleben, als auch eine Sage von epischen Ausmaßen zu schreiben. Die Abenteuer sind die des Menschen, der zu überleben versucht, Ruhm, Prestige und Einfluß sammelt, in einer Welt, in der das Leben oft kurz und nie einfach ist. Die Waffe hingegen wird an ihrer eigenen Sage schreiben, und wenn ihr Träger sterben sollte, einen neuen finden, und wieder einen neuen, wenn dieser stirbt. Sie wird im Laufe der Abenteuer immer mächtiger werden und vielleicht eines Tages ihr Ziel erreichen: wahrhaftig mit einem Menschen verschmelzen und somit ein neues Hybridwesen aus einem Menschen und einem Gott erschaffen. Die Spieler werden in Hyperborea ein neues Rollenspielkonzept entdecken, vielleicht sogar mehrere, je nachdem wie erfahren sie sind und welche Wahl der Spielvariante sie treffen. (Für weitere Informationen werfen Sie einen Blick in Kapitel 3, "Die Erschaffung einer Seelenwaffe", wo genauer auf die verschiedenen Möglichkeiten des Rollenspiels dieser Situation eingegangen wird). Dieses revolutionäre Konzept bleibt jedoch einfach umzusetzen und die kleine Kampagne in diesem Regelwerk gibt ihnen die Möglichkeit, ihre Spieler schnell und ohne Probleme in die Welt der Waffenträger und der Seelenwaffen einzuführen. In Hyperborea wird weder die menschliche noch die göttliche Seite (die der Waffe) vernachlässigt. Viele Rassen und menschliche Kulturen erlauben eine große Vielfalt in der Wahl der Waffenträger und die verschiedenen magischen Fähigkeiten der Waffen, ihre Verlangen und Beweggründe werden ausführlich erklärt, damit sich jeder Spieler schnell mit seiner neuen zweifachen Persönlichkeit zurechtfinden kann.
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